Am Ende der Serpentinen kommen wir auf eine Asphaltstraße die bis zum Sportzentrum von Courmayeur führt. Es geht an Zuschauern vorbei, die wirklich jedem ein paar aufmunternde Worte zurufen. Die Ersten Häuser von Courmayeur gehören offensichtlich zum Altdorf. Schöne, alte Alpenarchitektur, über dem Ende der Gasse die wir entlang laufen droht in unvorstellbarer Höhe das rötlich leuchtende Mont Blanc Massiv. Durch die Zuschauer laufe ich immer schneller und bin schnell im Sportzentrum. Mein Dropbag wird von freundlichen Freiwilligen gesucht. Irgendwas stimmt mit meinem Sack nicht, vielleicht liegt es daran das er sehr dünn ist im Vergleich zu den prall gefüllten Säcken den die andere Leute abgegeben haben und deswegen schwerer zu finden sein könnte aber nach ein paar Minuten haben sie ihn dann doch.
Auf den letzten Metern vor dem Eingang stehen noch viele Zuschauer hinter der Absperrung und applaudieren. Innen geht es links zu den Betreuern, ich habe aber keinen und daher gehe ich direkt die Treppe hinauf in die große Halle in der viele Biertische und Bänke aufgebaut sind und in der man sich verpflegen kann. Die Tische sind weitestgehend besetzt, Ich nehme ein Stückchen Boden in einer hinteren Ecke in Beschlag. Schuhe ausgezogen, Neue Strümpfe angezogen, Gels eingepackt. Eine Blase verarztet. Meine 1. Marschtabelle mit den unrealistischen Zeitangaben die aber wegen der KM und HM recht nützlich war ist verloren gegangen. Zum Glück kann ich aus dem Dropbag die 2. Marschtabelle nehmen und in die Seitentasche des Rucksack stecken aus der sie leider im weiteren verlauf des Rennens ebenfalls fallen wird. Die Stöcke die am Anfang nicht richtig arretieren wollten funktionieren inzwischen ordnungsgemäß und ich muss nirgends um eine Münze bitten um die fester Einzustellen.
An der Essensausgabe decke ich mit Orangenschnitzen ein. Schmecken göttlich und sehr erfrischend. Von allem festen außer Weißbrot lasse ich liebe vorerst die Finger. Eine Freiwillige gibt mir eine Wasserflasche mittels derer ich meine Trinkblase auffüllen kann. Isostar Pulver nachfüllen. Alles Startklar? Muß. Ein japanisches Pärchen fällt mir auf das auf dem Boden sitzt und einen noch recht frischen Eindruck macht. Am Ausgang kann ich den Dropbag wieder abgeben und weiter laufen. Man läuft noch durch den neueren Teil von Courmayeur bis es noch zwischen Häusern auf einer Asphaltstraße beginnt bergauf zu gehen.
Hier treffe ich zum ersten mal auf G. . G. holt mich von hinten ein und beginnt unvermittelt ein Gespräch auf deutsch. Dies ist seit dem Start die erste Gelegenheit für mich, mich in meiner Muttersprache zu unterhalten und im Angesicht des bevorstehenden Anstieges bin ich mehr als dankbar. Wir reden über was man so redet wenn gerade 80km gelaufen ist und 90 noch bevorstehen. Durch die inzwischen Aufgegangene Sonne wird es merklich wärmer aber ich bin in Courmayeur nur mit meinem Sporthemd bekleidet losgelaufen also ist kein Kleidungswechsel erforderlich. Ein Hubschrauber steht über uns aber ich fürchte er filmt nicht uns den berghochzickzacken sondern die Leute 100 Meter über uns am VP. Hubschrauber hört man überhaupt häufig hier. Ein wenig später kommen wir zur Refuge Bertone.
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